Psychoanalyse

Psychoanalyse ist nicht nur eine Art der Behandlung seelischer Leiden, sondern auch eine in mehr als hundert Jahren ihres Bestehens weit entwickelte Methode zur Erforschung der menschlichen Psyche, also eine eigene Wissenschaft. Sie ist in der Arbeit Sigmund Freuds verwurzelt, hat sich allerdings seit ihren Anfängen stark entwickelt und ausdifferenziert.

Von Anfang an und bis heute ist die Psychoanalyse sehr umstritten. Ein Grund dafür dürfte sein, dass sie uns mit unbequemen Wahrheiten konfrontiert: Wenn uns ein grosser Teil unserer Wünsche und Ängste unbewusst ist, sind wir nur teilweise die, die wir meinen zu sein. Die heutige Hirnforschung stützt diese Grundannahme.

Die Wirksamkeit der Psychoanalyse gilt in der Psychotherapieforschung seit Langem als belegt. Doch wie jede Wissenschaft stellte natürlich auch die Psychoanalyse Hypothesen auf, die sich im Laufe der Zeit als falsch erwiesen - oder zumindest als weniger weit tragend, als zuerst postuliert. In diesem Erkenntnisprozess wurden Theorie und Praxis laufend überarbeitet. Eine der neueren und wichtigsten Weiterentwicklungen ist die Theorie und Praxis der Mentalisierung, welche ich zunehmend in meine Arbeit integriere. 

Heute arbeiten auf der ganzen Welt Menschen in den unterschiedlichsten fachlichen und institutionellen Kontexten daran, Psychoanalyse zu erlernen, anzuwenden, weiter zu verbessern, zu lehren. Ihre Literatur füllt mittlerweile ganze Bibliotheken, und die Psychoanalyse hat wie kaum eine andere Geistesströmung nicht nur die Psychotherapie und die Psychiatrie, sondern auch Literatur, Kunst, Kino, die Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften des 20. Jahrhunderts beeinflusst.

Selber eine Psychoanalyse in Angriff zu nehmen und zu durchlaufen, erfordert einen hohen Einsatz an persönlichem Engagement und Ressourcen. Sollten Sie Interesse daran haben, stehe ich Ihnen gerne als Gesprächspartner zur Verfügung.